03 Mai

Der Alltagstaugliche Hund

Ein Hund sollte in den eigenen Alltag passen

Die Orientierung und Priorisierung an den von Caesar Milan festgelegten Grundbausteinen Bewegung, Disziplin & Zuneigung ist sinnvoll und wird Dir dabei helfen ein ausgeglichenes Familienmitglied zu erhalten. Achtung: ‚Bewegung‘ ist nicht wörtlich zu nehmen.

Bewegung, Disziplin und Zuneigung für den Hund1. Bewegung

Die wichtigste Komponente eines ausgeglichenen Hundes ist ausreichende Auslastung, das bedeutet nicht immer Bewegung – das ist eher eine unglückliche aber etablierte Übersetzung des Wortes ‘Exercise’.

Für den Großteil der Vierbeiner ist die halbe Miete tatsächlich die ausreichende Bewegung und der natürliche Energieabbau des gemeinsamen Umherziehens, aber Ruhe lässt sich auch erlernen

‘Exercise’ findet nicht nur körperlich statt, auch das Training für den Kopf ist essentiell. Insbesondere bei Funktions/ Arbeitshunden wird häufig vergessen: Nehmt ihr einem Hund sein Gen-verankerte Funktion weg (z.B. das Jagen), reicht es selten aus die Spaziergänge zu verlängern. Jeder rassespezifische natürliche Trieb, den ihr einem Hund verweigert, sollte durch eine Alternative ersetzt werden.

Kann ein Hütehund nicht hüten – sorge für eine alternative Beschäftigung (z.B. Agility), darf Dein Jagdhund nicht jagen – probiere einmal Dummytraining.

Ein energetisch und geistig ausgeglichener Hund ist die halbe Miete und sollte daher schon vor dem Hundekauf bedacht werden. Denn die Frustration unausgeglichener Hund ist eine der Hauptursachen für Problemverhalten und Aggression.

2.Disziplin

Die häufigste Fehlannahme: Sitz, Platz, Gib Pfote sind damit nicht gemeint. Ein Hund kann auch alltagstauglich & diszipliniert sein ohne wie ein Soldat auf Kommandos zu hören. Der Rückruf sollte allerdings funktionieren.

Hierbei geht es vor allem um das konsequente Einhalten von Regeln und Grenzen im Umgang mit der Umgebung, Menschen und Artgenossen. Das fängt mit der Begrüßung an (nicht hochspringen) und hört mit einem fest zugewiesenen Schlafplatz auf. Eine klare Räumliche Aufteilung ist dabei übrigens nicht notwendig, erleichtert aber das Erlernen des ‘Alleine seins’.

Übrigens: Um Regeln und Grenzen zu vermitteln braucht es nicht viele Worte oder Geschimpfe. Der Hund liegt ruhig in der Ecke und entspannt? –> Streicheln / Belohnen. Der Hund wuselt im Haus umher? –>Ignorieren. Euer Vierbeiner giert um Aufmerksamkeit, insbesondere bei Unterforderung und Langeweile; nutzt es als Belohnungssystem.

Eine weitere Regel und Grenze ist die Leinenführigkeit. Ist der Hund angeleint, gibt es keine Diskussion wer die Richtung bestimmt, auch wenn andere Hunde vorbeigehen und jede Ecke interessant riecht. Kommandos sind schick, helfen aber im Umgang mit der Umgebung nicht weiter, denn: sind Regeln und Grenzen nicht nicht verinnerlicht, wird der Hund zwar hören aber nicht wirklich zur Ruhe kommen oder entspannen sobald andere Außenreize entstehen.

3.Zuneigung

Der Hund ist sehr körperbetont und Berührungen sind sowohl in der Natur als auch im Zusammenleben sehr wichtig. Die wohl größte Herausforderung eines Hundehalters: Zuneigung & Liebe im passenden Moment zu verteilen.Z.B  Der Versuch einen Hund in einer Stresssituation zu trösten und zu streicheln geht meistens nach hinten los. (Einfach der Angst Ursache weniger Bedeutung beimessen – alles ist normal. Oder das Hochspringen bei der Begrüßung nicht mit Streicheleinheiten zu belohnen – in dem Moment fordert die Fellnase etwas und bekommt es auch. Wer hat wen im Griff?

Wann ist ein guter Zeitpunkt für Streicheleinheiten? Nach Bewegung, nach dem Essen, nach erwünschtem Verhalten, beim Ausruhen..es gibt viele passende und wichtige Momente. Aber die wenigen Falschen passieren wenn wir vergessen dass wir mit einem Tier kommunizieren und instinktiv handeln.

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