25 Okt

Hygiene beim Barfen: So schützt du deinen Hund

Beliebtheit der Rohfütterung von Hunden

Die Rohfütterung von Hunden, auch als Barfen bekannt, erfreut sich wachsender Beliebtheit.  Doch neben der Auswahl hochwertiger Zutaten ist der hygienische Umgang mit dem Futter  und deinen Näpfen entscheidend, um die Gesundheit deines geliebten Vierbeiners zu  gewährleisten.

Risiken der Keimbelastung von rohem Fleisch

Häufig gibt es Bedenken hinsichtlich der Keimbelastung von rohem Fleisch. Es ist wichtig zu  verstehen, dass rohes Fleisch besonders anfällig für Bakterien und Parasiten ist. Deshalb  sollten wir uns auf die Risiken konzentrieren, die vom Fleisch selbst und von unserer  Handhabung ausgehen. Besonders beim Barfen steht die Hygiene im Umgang mit den  Futtermitteln also im Vordergrund, vor allem beim Umgang mit rohem Fleisch.

Rohkost-Barf - Futter

Umgang mit Parasiten im Fleisch

Trotz Untersuchungen vor und nach der Schlachtung können bestimmte Parasitenformen, wie  Bandwurmfinnen, übersehen werden. Diese Finnen können im Fleisch verbleiben und werden  von der Magensäure deines Hundes kaum abgetötet. Eine sichere Methode jedoch, um diese  Finnen zu eliminieren, ist das Kochen oder das Einfrieren bei -20 °C für mindestens 7 Tage.

Das Erhitzen und Einfrieren kann auch parasitäre Erreger wie Toxoplasmen und  Sarkosporidien abtöten. Beim Kochen ist eine Temperatur von mindestens 65 °C erforderlich,  und das Einfrieren bei -20 °C muss über mehrere Tage erfolgen. Die Tatsache, dass BARF Futter in der Regel länger als vier Tage eingefroren ist, hilft, das Risiko parasitärer  Infektionen erheblich zu reduzieren.

Rohkost-Barf - Futter

Wichtige Hygienemaßnahmen in der Küche

Toxoplasmen und Sarkosporidien gehören zu den sogenannten zoonotischen Erregern, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Ein weiteres bekanntes Beispiel sind  Salmonellen. Hunde und Katzen zeigen bei einem Salmonellenbefall oft keine Symptome,  können aber Menschen anstecken. Sorgfältige Hygienemaßnahmen in der Küche, wie das  Reinigen von Messern und Utensilien sowie gründliches Händewaschen, sind entscheidend,  um das Risiko zu minimieren. Es ist ratsam, beim Zubereiten von Futterportionen für deinen  Hund separate Schneidebretter und Utensilien zu verwenden, um Kreuzkontamination zu  verhindern. Schneidebretter und Messer sollten unmittelbar nach Gebrauch gründlich  gereinigt werden, vorzugsweise mit heißem oder kochendem Wasser.

Lebensmittelqualität und veterinärärztlichen Kontrollen

Bei der Auswahl von Fleischquellen ist es wichtig, auf Lebensmittelqualität und  veterinärärztliche Kontrollen zu achten, um das Risiko zu minimieren. Die Schlachtung der  Tiere sollte von Mitarbeitern des Veterinäramts kontrolliert werden und unter  vertrauenswürdigen Bedingungen stattfinden. Nicht alle Fleischquellen sind für die  Rohfütterung deines Hundes geeignet, und es ist wichtig, nach frischen und hochwertigen  Bezugsquellen zu suchen, um das Risiko von Krankheitserregern und Parasiten zu  minimieren. Das gilt vor allem für kostengünstige Angebote mit geringer Transparenz. Der  Magen eines gesunden Hundes kann zwar mit vielen Keimen umgehen, aber die Auswahl von  hochwertigem Fleisch ist ein zusätzlicher Schutz.

Rohkost-Barf - Futter

Lagerung und Auftauen von Fleisch

Sollte man sich jedoch für frische Produkte entscheiden, können diese im Kühlschrank bei 0- 5°C wenige Tage gelagert werden, während tiefgefrorene Produkte je nach Sorte 6-12 Monate  haltbar sind. Rohe Fleischstücke sollten stehts gekühlt aufbewahrt und vor der Verarbeitung  oder Fütterung aus dem Kühlschrank genommen werden. Beim Auftauen von Fleisch ist es  wichtig, dies langsam und im Kühlschrank zu tun, um ein schnelles Bakterienwachstum zu vermeiden. Das Fleisch sollte nicht vollständig luftdicht abgeschlossen sein, da ansonsten das  gefährliche Botulismustoxin entstehen kann. Das Botulismustoxin, ein Produkt des Bakteriums Clostridium botulinum, ist gefährlich. Die Bakterien sind tödlich und können sich  im Fleisch festsetzen. Daher ist es entscheidend, Fleisch stets aus der Originalverpackung zu  nehmen und während des Auftauens nicht luftdicht abzuschließen. 

Hygiene für den Futternapf

Bisher haben wir uns ausführlich mit den Fleischquellen und der sicheren Handhabung von  Fleisch befasst, doch nun wollen wir uns der Hygiene deines Futternapfes widmen. Dies ist  von großer Bedeutung, da eine saubere Umgebung nicht nur für die Rohfleischfütterung,  sondern auch für Trockenfutter und Nassfutter entscheidend ist. 

Der Napf sollte nach jeder Fütterung gereinigt werden. Aus hygienischer Sicht sollte man bei  Handreinigung einen eigenen Lappen und heißes Wasser verwenden. Zudem sollte auf  duftarmes Spülmittel geachtet werden, das die Akzeptanz des Futters weniger beeinträchtigt.  Ein gelegentliches Abkochen des Napfes mit kochendem Wasser ist zu empfehlen. Das gilt  ebenfalls für den Wassernapf, in den während des Trinkens Speichel gelangt und eine  schleimige Schicht bilden kann. Zudem sollte die Futterunterlage des Hundes regelmäßig  desinfiziert werden, um die Ansammlung von Speichel und Futterresten zu verhindern. Sollte  dein Hund sein Futter nicht vollständig verzehren, sollte es nicht erneut angeboten werden, da  Reste in den Näpfen Bakterien und Sporen beherbergen können.

Belgien shepherd

Parasitenprävention

Die Hygiene beim Barfen ist also entscheidend, um die Gesundheit deines Hundes und deine  eigene zu schützen. Vom richtigen Umgang mit den Näpfen bis zur sorgfältigen Reinigung  von Utensilien und der Beachtung von Hygienemaßnahmen beim Umgang mit rohem Fleisch  – die Sicherheit und das Wohlbefinden deines Vierbeiners hängen maßgeblich von diesen  Faktoren ab. Barfen kann eine gesunde und artgerechte Ernährung für deinen Hund sein,  erfordert jedoch eine gewissenhafte und hygienische Herangehensweise. 

Abschließend ist noch zu beachten, das betroffene Hunde Parasiteneier, die sich im Darm  entwickeln, durch den Kot ausscheiden. Andere Hunde, die mit diesem Kot in Berührung  kommen, können die Eier übertragen. Dieser Kreislauf kann auch dann auftreten, wenn Sie  sich gegen das Barfen entscheiden. Regelmäßiges Entwurmen, Hygienemaßnahmen und  Vorsorgeuntersuchungen sind also von entscheidender Bedeutung, unabhängig von der  gewählten Fütterungsmethode.

Maggy und Brunfo - barfenplanen.de

Über die Autorin Barfen Planen

Maggy ist leidenschaftlich engagiert in der Welt der Tierernährung, insbesondere wenn es um die Bedürfnisse von Hunden und Katzen geht. Ihr Weg in die Tierernährungsberatung begann aus einer tiefen Liebe zu ihrem Hund, Bruno.

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