Beliebtheit der Rohfütterung von Hunden
Die Rohfütterung von Hunden, auch als Barfen bekannt, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Doch neben der Auswahl hochwertiger Zutaten ist der hygienische Umgang mit dem Futter und deinen Näpfen entscheidend, um die Gesundheit deines geliebten Vierbeiners zu gewährleisten.
Risiken der Keimbelastung von rohem Fleisch
Häufig gibt es Bedenken hinsichtlich der Keimbelastung von rohem Fleisch. Es ist wichtig zu verstehen, dass rohes Fleisch besonders anfällig für Bakterien und Parasiten ist. Deshalb sollten wir uns auf die Risiken konzentrieren, die vom Fleisch selbst und von unserer Handhabung ausgehen. Besonders beim Barfen steht die Hygiene im Umgang mit den Futtermitteln also im Vordergrund, vor allem beim Umgang mit rohem Fleisch.
Umgang mit Parasiten im Fleisch
Trotz Untersuchungen vor und nach der Schlachtung können bestimmte Parasitenformen, wie Bandwurmfinnen, übersehen werden. Diese Finnen können im Fleisch verbleiben und werden von der Magensäure deines Hundes kaum abgetötet. Eine sichere Methode jedoch, um diese Finnen zu eliminieren, ist das Kochen oder das Einfrieren bei -20 °C für mindestens 7 Tage.
Das Erhitzen und Einfrieren kann auch parasitäre Erreger wie Toxoplasmen und Sarkosporidien abtöten. Beim Kochen ist eine Temperatur von mindestens 65 °C erforderlich, und das Einfrieren bei -20 °C muss über mehrere Tage erfolgen. Die Tatsache, dass BARF Futter in der Regel länger als vier Tage eingefroren ist, hilft, das Risiko parasitärer Infektionen erheblich zu reduzieren.
Wichtige Hygienemaßnahmen in der Küche
Toxoplasmen und Sarkosporidien gehören zu den sogenannten zoonotischen Erregern, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Ein weiteres bekanntes Beispiel sind Salmonellen. Hunde und Katzen zeigen bei einem Salmonellenbefall oft keine Symptome, können aber Menschen anstecken. Sorgfältige Hygienemaßnahmen in der Küche, wie das Reinigen von Messern und Utensilien sowie gründliches Händewaschen, sind entscheidend, um das Risiko zu minimieren. Es ist ratsam, beim Zubereiten von Futterportionen für deinen Hund separate Schneidebretter und Utensilien zu verwenden, um Kreuzkontamination zu verhindern. Schneidebretter und Messer sollten unmittelbar nach Gebrauch gründlich gereinigt werden, vorzugsweise mit heißem oder kochendem Wasser.
Lebensmittelqualität und veterinärärztlichen Kontrollen
Bei der Auswahl von Fleischquellen ist es wichtig, auf Lebensmittelqualität und veterinärärztliche Kontrollen zu achten, um das Risiko zu minimieren. Die Schlachtung der Tiere sollte von Mitarbeitern des Veterinäramts kontrolliert werden und unter vertrauenswürdigen Bedingungen stattfinden. Nicht alle Fleischquellen sind für die Rohfütterung deines Hundes geeignet, und es ist wichtig, nach frischen und hochwertigen Bezugsquellen zu suchen, um das Risiko von Krankheitserregern und Parasiten zu minimieren. Das gilt vor allem für kostengünstige Angebote mit geringer Transparenz. Der Magen eines gesunden Hundes kann zwar mit vielen Keimen umgehen, aber die Auswahl von hochwertigem Fleisch ist ein zusätzlicher Schutz.
Lagerung und Auftauen von Fleisch
Sollte man sich jedoch für frische Produkte entscheiden, können diese im Kühlschrank bei 0- 5°C wenige Tage gelagert werden, während tiefgefrorene Produkte je nach Sorte 6-12 Monate haltbar sind. Rohe Fleischstücke sollten stehts gekühlt aufbewahrt und vor der Verarbeitung oder Fütterung aus dem Kühlschrank genommen werden. Beim Auftauen von Fleisch ist es wichtig, dies langsam und im Kühlschrank zu tun, um ein schnelles Bakterienwachstum zu vermeiden. Das Fleisch sollte nicht vollständig luftdicht abgeschlossen sein, da ansonsten das gefährliche Botulismustoxin entstehen kann. Das Botulismustoxin, ein Produkt des Bakteriums Clostridium botulinum, ist gefährlich. Die Bakterien sind tödlich und können sich im Fleisch festsetzen. Daher ist es entscheidend, Fleisch stets aus der Originalverpackung zu nehmen und während des Auftauens nicht luftdicht abzuschließen.
Hygiene für den Futternapf
Bisher haben wir uns ausführlich mit den Fleischquellen und der sicheren Handhabung von Fleisch befasst, doch nun wollen wir uns der Hygiene deines Futternapfes widmen. Dies ist von großer Bedeutung, da eine saubere Umgebung nicht nur für die Rohfleischfütterung, sondern auch für Trockenfutter und Nassfutter entscheidend ist.
Der Napf sollte nach jeder Fütterung gereinigt werden. Aus hygienischer Sicht sollte man bei Handreinigung einen eigenen Lappen und heißes Wasser verwenden. Zudem sollte auf duftarmes Spülmittel geachtet werden, das die Akzeptanz des Futters weniger beeinträchtigt. Ein gelegentliches Abkochen des Napfes mit kochendem Wasser ist zu empfehlen. Das gilt ebenfalls für den Wassernapf, in den während des Trinkens Speichel gelangt und eine schleimige Schicht bilden kann. Zudem sollte die Futterunterlage des Hundes regelmäßig desinfiziert werden, um die Ansammlung von Speichel und Futterresten zu verhindern. Sollte dein Hund sein Futter nicht vollständig verzehren, sollte es nicht erneut angeboten werden, da Reste in den Näpfen Bakterien und Sporen beherbergen können.
Parasitenprävention
Die Hygiene beim Barfen ist also entscheidend, um die Gesundheit deines Hundes und deine eigene zu schützen. Vom richtigen Umgang mit den Näpfen bis zur sorgfältigen Reinigung von Utensilien und der Beachtung von Hygienemaßnahmen beim Umgang mit rohem Fleisch – die Sicherheit und das Wohlbefinden deines Vierbeiners hängen maßgeblich von diesen Faktoren ab. Barfen kann eine gesunde und artgerechte Ernährung für deinen Hund sein, erfordert jedoch eine gewissenhafte und hygienische Herangehensweise.
Abschließend ist noch zu beachten, das betroffene Hunde Parasiteneier, die sich im Darm entwickeln, durch den Kot ausscheiden. Andere Hunde, die mit diesem Kot in Berührung kommen, können die Eier übertragen. Dieser Kreislauf kann auch dann auftreten, wenn Sie sich gegen das Barfen entscheiden. Regelmäßiges Entwurmen, Hygienemaßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen sind also von entscheidender Bedeutung, unabhängig von der gewählten Fütterungsmethode.
Über die Autorin Barfen Planen
Maggy ist leidenschaftlich engagiert in der Welt der Tierernährung, insbesondere wenn es um die Bedürfnisse von Hunden und Katzen geht. Ihr Weg in die Tierernährungsberatung begann aus einer tiefen Liebe zu ihrem Hund, Bruno.